Kleine Zeitung 5. Juli 2009

Eine Riesenportion reines Amphetamin
Mitreißender Funkjazz der preisgekrönten Band "Mo´ Blow" in den Kammerlichtspielen.

2008 wurden sie mit den heiß begehrten Blues- und JazzAwards ausgezeichnet und erspielten sich den Ruf, "die heißeste Clubband Deutschlands" zu sein. Zwischen München und dem Jazzfestival in Abazzia schauten "Mo' Blow" jetzt im Jazzclub Kammerlichtspiele in Klagenfurt vorbei und erwiesen sich vor leider nur spärlichem Publikum in einer mitreißenden, schweißtreibenden Performance als hochenergetische junge Spitzenband mit einer Stilmischung aus Jazz, Funk und Groove.

Mit gewitzten, groovigen Eigenkompositionen mit klaren, klassischen Rhythmen und Themen, die aber viel Raum für kreative Experimente und anspruchsvolle Soli geben, wurde mit einer extra Portion Funk Drive, jede Nummer zu reinstem Amphetamin, wie etwa bei "Funk Rocker Phil".

Zur brodelnden Chemie trug das perkussiv-rhythmische Saxofonspiel des Energiebündels, dem nervigen [heißt in Österreich wohl so etwas wie 'umtriebig' - auf diese Anmerkung legte Felix wert] Bandleader Felix Falk, der auch auf einem "schweizerischen", ausziehbaren Didgeridoo gute Figur machte, ebenso bei wie die präzisen, manchmal bewusst verschleppten Drums von André Seidel, der besonders lässig bei "Count XVII" mit komplexen, geradezu "krummen" Rhythmen aufwartete. Wie auch der sparsame, höchst virtuose Keyboarder Matti Klein auf seinem Fender Rhodes und der elegant wühlende Bass von Tobias Fleischer. Gefühlvoll erlebte man dann aber auch die Ballade "A kind Remembrance" und fast laszive Entspannung bei "Lazy Lizard". HELMUT CHRISTIAN